STATUR
Die Bedeutung meines Namens beschreibt meine Statur recht passend: Zwar von mittlerem Wuchs aber mit eher schmalen Schultern ausgestattet, ist mein Körper wie geschaffen für jegliches Laufen. Mein schlanker, im Winter manchmal etwas mager wirkender Körper wird von langen Beinen getragen, die in recht kleinen Pfoten enden. Trotz meines dichten, weichen Fells wirkte ich nicht sonderlich groß oder bedrohlich, doch verbergen sich unter dem Pelz sehnige Muskeln.
Mein Kopf ist ebenfalls eher schmal, das Fell an den seiten jedoch sehr flauschig, sodass er doch etwas breiter wirkt. Eine schmale, mittellange Schnauze und etwas abgerundete, eher kleine Ohren vollenden das Bild.
AUGENFARBE
Wie gefrorene Teiche stechen graublaue Augen aus meinem Gesicht hervor und beobachten, was um mich herum vor sich geht.
FELLFARBE
Das Fell meiner Ohren, am Nacken und auf der Stirn ist von einem dunklen Grau, welches sich zur Schnauze hin verläuft und schließlich auf der Oberseite einem blassen Braun und ansonsten einem etwas schmutzig wirkenden Weiß weicht. Auch meine Brust ist am oberen Teil weiß, doch dieser schmale Streifen geht bald in ein Graubraun über. Das Fell meines Rückens ist eher dunkelgrau und diese Farbgebung zieht sich wie ein schmaler Bach bis zur Spitze meiner Rute. Ansonsten ist mein Pelz ein sich ständig Muster aus Braun- und Grautönen. Nur meine Beine sind etwas heller und eher grauweiß, insbesondere meine Hinterbeine.
CHARAKTER
Auf den ersten Blick wirke ich verschlossen und tatsächlich versinke ich allzu gerne in Gedanken oder Beobachtungen. Es fällt mir leicht, andere Wölfe einzuschätzen, was wohl meinen ausgiebigen Beobachtungen geschuldet ist. Dennoch bin ich nicht der Typ Wolf, der immer am Reden ist, bin aber ein geduldiger und höflicher Gesprächspartner. Nur, sollte ein Wolf mir sehr interessant erscheinen oder es aus irgendeinem Grund nötig sein, spreche ich ihn an, bin jedoch auch immer auf Höflichkeit und Distanz bedacht. Auf manche wirkt dies etwas kühl und tatsächlich erwärme ich mich nicht allzu schnell für einen anderen Wolf. Ebenso wenig lasse ich mich einfach zu Hass oder Neid hinreißen, doch sollte man meine Familie und Freunde, mein Rudel oder mich beleidigen, regt sich mein Zorn durchaus. Ich weiß ihn meist gut zu kontrollieren schon seit der Welpenzeit, nur in ganz seltenen Fällen geht die Wut mit mir durch. Ansonsten begegne ich meinen Feinden mit Misstrauen und Kälte, breche aber niemals sinnlos einen Kampf vom Zaun - dennoch würde ich, wenn nötig, mein Rudel mit meinem Leben verteidigen.
Diejenigen, die sich meine Freunde nennen dürfen, lernen dagegen meine humorvolle und ausgelassene Seite kennen, welche ich ansonsten kaum zeige. Sie ist mir keineswegs peinlich, nein, aber es ist ein Stück Intimität, die ich mir in einem so großen Rudel wie dem Nordrudel erhalten will. Ich bin, für Freunde, ein sehr geduldiger und einfühlsamer Zuhörer, möchte aber selber niemanden mit meinen Problemen belasten. Es ist schon eine sehr lange und vertraute Beziehung nötig, damit ich einem anderen Wolf mein Innerstes ausschütte. Warum, fragt ihr euch? Nun ja, ich habe das diese kurzweiligen Anfälle, etwas, wofür ich mich selber ungemein schäme, weshalb es mir schwer fällt, darüber zu reden. Vielleicht stellt mein Gegenüber dann ja auch fest, was für ein unberechenbarer Gefährte ich manchmal bin ... Und ich will nicht, dass jemand das von mir denkt.
Allen Wölfen, ob Fremder oder Rudelmitglied, begegne ich mit Respekt, erwarte aber auch solchen von ihnen. Sollte dies nicht der Fall sein, passe ich mich dem schnell an und lasse mein Gegenüber meine scharfe Zunge spüren.
Autoritäten erkenne ich an, solange ich es für richtig halte, bin aber kein Wolf, der immer sofort den Schwanz einzieht, was mir schon so manches Mal Ärger eingebracht hat. Zwar unterwerfe ich mich den Alphas und den Betas, werde aber insgeheim stets ihre Entscheidungen und Handlungen hinterfragen und wenn dringend nötig, meine Meinung sagen.
An oberster Stelle steht für mich das Rudel, dem ich bedingungslos loyal diene - sollte jemand ihm schaden wollen, werde ich dagegen auf jeden Fall vorgehen. Außerdem bin ich sehr auf meine Ehre bedacht, weshalb ich sinnloses Töten verabscheue und mich für Schwächere und gegen Ungerechtigkeit wende. Zwar bin ich nicht der stärkste Wolf in Numior, aber zumindest gebe ich stets all meine Kraft, um für etwas zu kämpfen. Für mein Handeln trage ich gerne die volle Verantwortung, denn es ist zuvor lange durchdacht und wenn ich mich für etwas entschieden habe, kämpfe ich für diese Sache bis zum Tod.
Außerdem habe ich eine Schwäche für die Schönheit der Natur, weshalb mich manche für einen kleinen Traumtänzer halten, der philosophierend durch den Wald spaziert. Tatsächlich versuche ich so, mir meine innere Ruhe zu erhalten, denn schließlich kann man nur so wichtige Entscheidungen richtig treffen. Denn manchmal, wenn auch sehr selten, staut sich in mir eine kaum beschreibbare und unergründliche Spannung auf, die sich innerhalb kürzester Zeit in Aggressionen entlädt. Genau diese Ausbrüche möchte ich verhindern, was meist auch gelingt, doch leider eben nicht immer.
VORLIEBEN
Ich liebe den Wald, das Laufen und Beobachten - auch, weil es mich beruhigt und meine Selbstkontrolle stärkt -, finde aber auch ab und zu gefallen an Spielen. Auch wenn der Winter viele Gefahren birgt, erfreue ich mich außerdem stets am Anblick des Schnees.
ABNEIGUNGEN
Dagegen missfallen mir sinnloses Blutvergießen, Gewitter und Ungerechtigkeit.
STÄRKEN
Schon immer war ich ein sehr guter Läufer, bin sowohl ausdauernd als auch ein begnadeter Sprinter. Auch im Springen bin ich alles andere als schlecht, was mich zu einem guten Jäger macht. Aufgrund meiner mangelnden Stärke, setzte ich im Kampf auf Schnelligkeit und Raffinesse.
SCHWÄCHEN
Stark bin ich jedoch weniger und weder Schwimmen noch Tauchen will ich je versuchen. Zudem baut sich manchmal in mir diese seltsame Spannung aus, welche oft in Aggressionen mündet. Ich versuche, dies zu unterdrücken - für Erfolg kann ich aber nicht immer garantieren.
VERGANGENHEIT
Meine Welpenzeit verlief im Allgemeinen ruhig, ich verstand mich gut mit den anderen Wölfen meines Alters und lernte schnell, mich im Rudel zurechtzufinden. Doch da waren diese Tage, an denen ich mich fühlte wie eine Damm, der eine Sturmflut zurückdrängen soll ... An diesen Tagen zeigte ich mich sehr aggressiv, wusste selbst nicht warum und nach kurzer Zeit waren diese Anfälle meist vorüber. Dennoch arbeite ich seitdem an der Kontrolle meiner selbst und suche Möglichkeiten, diesen Spannungsaufbau zu verhindern.
Sobald es mir möglich war, begann ich mit meinen Erkundungen des Territoriums, welche ich auch heute noch mit Vorliebe in der Dämmerung und in vollkommener Einsamkeit unternehme. Sie dienen mir besonders zum Abreagieren, wie schon mehrmals erwähnt.
Damals freundete ich mich mit einer Wölfin namens Fiore an, welche dann jedoch aus dem Rudel vertrieben wurde. Der Grund war banal und kaum nachvollziehbar für mich: Unter einer ihrer Pfoten befand sich ein Kringel, welcher sie als eine ‚Verfluchte‘ ausweisen sollte. Leider konnte ich dieser Ungerechtigkeit nichts entgegensetzen, immerhin war ich jung und nicht sonderlich stark.
So lebte ich weiter mein Leben, lernte jagen, zog durchs Territorium und hielt insgeheim immer wieder Ausschau nach Fiore, seiner verstoßenen Freundin.
Schließlich, ich hatte es kaum zu hoffen gewagt, kehrte ich eines Tages in das Lager zurück und bemerkte einen lange vermissten Geruch … Und zwar den von Fiore.
ZUKUNFT
Ich strebe danach, dem Nordrudel treu zu dienen und, was mir manchmal noch wichtiger ist, herauszufinden, weshalb sich diese Spannung in mir ausbaut. Am besten wäre es, auch noch ein 'Gegenmittel' dafür zu finden - aber irgendwie sind meine Hoffnungen gering, dass ich das jemals erreichen werde.
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