STATUR
{Ich bin der größte aus meinem Wurf und auch der Erstgeborene. Allerdings bin ich nun wirklich kein Muskelpaket. Zwar besitzte ich Kraft, wie jeder andere Wolf auch, aber für mich zählt nicht die Muskelmasse, sondern die Geschicklichtkeit und der Verstand. Ich bin also groß und schlank, aber weder mager noch dürr. Viele unterschätzen mich zu schnell, aber in mir steckt mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Mein Körper ist leicht, gut wendbar und geschickt.}
AUGENFARBE
{Meine Augenfarbe habe ich klar von meinem Vater. Seine Augen sind saphirblau, während meine allerdings eher dem kalten Eis ähneln. Trotz dieser Kälte wirken sie freundlich.}
FELLFARBE
{Das Fell meiner Mutter habe auch ich. Ich habe weißes, glattes Fell mit einem leichten, blauen Schimmer, den man allerdings nur bei Nacht erkennt. Im Schnee würde ich damit vielleicht gar nicht auffallen.}
CHARAKTER
{Hier habe ich einen Teil meines Vaters, ein Teil meiner Mutter, doch immer noch meinen eigenen Kopf. Viele denken direkt, wenn sie mich sehen, ich sei ein kaltherziger und stiller Wolf, der sich für die Gefühle und die Nähe anderer überhaupt nicht interessiert. Ich aber kann das nicht verstehen. Ich genieße die Nähe anderer Wölfe und ich berücksichtige stets ihre Gefühle. Ich helfe anderen gerne, aber erwarte dafür auch einen Dank. Manchmal kann ich auch, wie meine Mutter, etwas kompliziert sein. Nicht jeder versteht mich und meine Wünsche. Ich trete jedem meist mit Stolz gegenüber und würde diesen auch niemals über den Haufen werfen. Ein Rudel ist mir sehr wichtig und meine Familie und Freunde würde ich auch niemals hängen lassen. Und da kommen wir zu dem Punkt, an dem mein eigener Kopf herrscht. Ich bin sturr und zielstrebig. Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, würde ich fast jeden Preis dafür zahlen. Ich bin aber nicht naiv, im Gegenteil. Ich warte, bis andere mir vertrauen, bevor ich ihnen vertraue und mein Handeln in jeder Situation bleibt nie unüberlegt. In manchen Momenten kann ich sehr gereizt reagieren, aber einem Streit will ich meist nicht ins Auge blicken, es sei denn, er lässt sich nicht mehr vermeiden. Provoziert man mich, muss man mit dummen Kommentaren rechnen, also rate ich eher davon ab. Mich auf die Palme zu bringen ist nicht immer schwer, aber es gibt auch Zeiten in denen das einfach nicht zu schaffen ist. Man könnte also meinen, ich sei ein Vulkan, der jederzeit ausbrechen kann oder auch eben nicht oder eine Bombe, bei der man sagt: "Du bist wie eine Bombe, behandelt man sie nicht richtig, explodiert sie."}
VORLIEBEN
{Ich mag den Schnee und den Winter, gehe gerne mit meiner Familie auf die Jagd und halte zu ihnen. Ich schätze die Gegenwart anderer Wölfe sehr und bin nicht gerne allein.}
ABNEIGUNGEN
{Die Vergangenheit, auch wenn ich noch nicht viel erlebt habe, lasse ich lieber hinter mir. Ich bin sehr verträumt und versinke manchmal in meine eigene, kleine Welt. Es kann jeden Augenblick passieren und nicht immer sind meine Träume schön. Abstand halte ich zu denen, die verraten und ihr Rudel im Stich lassen. Loyalität ist wichtig und sollte nicht missbraucht werden.}
STÄRKEN
{Ich habe eine feine Nase und kann Gefahren, Beute u.a. meist schneller wittern, als die meisten Wölfe. Das hilft bei der Jagd oder bei Spaziergängen. Ich bin auch ein schneller Läufer und dabei auch geschickt. Weite Strecken sind kein Problem, ebenso wenig wie kurze Strecken. An die Landschaft passt mein Körper sich ganz gut an, sodass ich kaum Schwierigkeiten habe. Meinem Vater kann ich danken für mein Verantwortungsgefühl. Bin ich mit anderen Wölfen unterwegs, übernehme ich die Verantwortung, besonders bei jüngeren. Ansonsten habe ich das Verlangen, immer alles richtig zu machen und ich möchte die richtigen Entscheidungen treffen, um für das Rudel gut zu handeln. Meiner Mutter kann ich danken für meine leisen Pfoten, damit kann ich lautlos umherschleichen und das hilft sowohl bei der Jagd, als auch bei Angriffen sehr gut.}
SCHWÄCHEN
{Manchmal habe ich Angst vor meiner Stärke, immer das richtige tun zu wollen. Es gibt Momente, an denen ich verzweifle, nur weil ich keinem schaden will. Jedoch muss es immer sein, man muss eine Entscheidung fällen und nicht jeder ist immer damit zufrieden, manchmal auch ich nicht. Meine Verträumtheit hat mich schon das ein oder andere Mal in Schwierigkeiten gebracht. Seither habe ich Angst vor der Vergangenheit, sie verfolgt mich und treibt mich in den Wahnsinn. Außerdem ist es nicht grade sehr schwer, mich mal eben umzuwerfen. Ich bin leicht und wendig, aber wenn ein kräftiger Wolf mein Gegner ist, nutzte ich nur meinen Verstand und da stecke ich auch schon mal ordendlich was an, weil ich mich körperlich nicht immer wehren kann.}
VERGANGENHEIT
{Das, vor dem ich mich am meisten fürchte, ist alles zu verlieren, was mir wichtig ist und auch vor meiner Vergangenheit habe ich Angst. Es war zwar nur einer meiner Träume, die ich hatte, aber es war mit Sicherheit der Schlimmste von allen und ich möchte mich daran nicht erinnern, auch wenn meine Schwäche dazu meist siegt. Fangen wir aber mal von vorn an. Es war Ende des Winters und der Durft des Frühlings lag schon in der Luft. Meine Mutter war im Nordrudel und dort lernte sie meinen Vater kennen. Marionetta wurde trächtig und brauche meine Geschwister und mich zur Welt. Zuerst kam ich und danach folgen die anderen. Ich wuchs schnell heran, doch war nicht so kräftig, wie meine Geschwister. Meine Eltern hatten Angst, ich würde nicht überleben. Die Zeit war trotz Anbruch des Frühlings sehr hart für mich und egal, wie viel ich von der Milch meiner Mutter trank, ich nahm einfach nicht zu. Ich fing mir einen Husten ein und mein Vater Scáth und meine Mutter Marionetta befürchteten schon, ich würde sterben. Meine Stimme war kratzig und man hörte mich nicht mehr sprechen, sondern bloß husten und keuchen. Immer wieder war die Verzweiflung da und ich kämpfte und kämpfte. Dann war es so weit. Mein Dickkopf konnte sich durchsetzten. Immer wieder hatte ich mir gesagt: "Aruko, du schaffst das! Du musst gesund werden und zunehmen!" und jetzt hatte es geklappt. Innerhalb von zwei Tagen verschwand mein Husten, der mir fast mein Leben genommen hätte ich ich nahm zu, aber auch nicht sehr viel. Mein Leben baumelte immer wieder an einem seidenen Faden, aber dank der Liebe und Zuneigung meiner Familie, hatte ich es geschafft, meinem grausamen Schicksal zu entkommen. Danach waren die Tage immer besser. Ich konnte das Leben genießen, mit meinen Geschwistern herumtollen und Spaß haben. Ich erinnere mich noch, als ich zwei Monate alt war und meinen ersten Traum hatte. Dieser Traum war das Schlimmste bisher, in meinem ganzen Leben; Ich war draußen, um mich herum die Wölfe des Nordrudels versammelt und mein Vater, der Alpha-Rüde, hielt eine Rede. Er stellte uns dem ganzen Rudel vor, wir waren sein ganzer Stolz. Meine Mutter saß etwas abseits von uns, aber auch sie war stolz auf uns und wir freuten uns riesig. Wir alle waren glücklich und zufrieden, dachte ich zumindest. "Mama, warum bist du heute so nachdenklich?", fragte einer meiner Geschwister und ich suchte in ihren kupferbraunen Augen nach einer Antwort. Sie war besorgt und zitterte, etwas stimmte nicht. Ihr Blick wanderte ständig von meinem Vater zu mir und wieder zurück und so ging es eine ganze Weile, bis Scáth sie fragte, was los war. "Es ist unser Sohn, Aruko. Er ist vom Teufel besessen. Sein Herz lebt nicht, es ist Eis. Unsere Ahnen haben gesprochen, er muss sterben.", sagte sie mit einer bibbernden Stimme und ich verstand gar nichts mehr. Ich vergaß, dass dies ein Traum war und ohne Einwand nickte mein Vater. Meine Geschwister sprangen auf mich und drückten mich zu Boden, während meine Mutter etwas suchen ging und mein Vater mich böse anstarrte. "Dein Blut ist unrein, dein Herz ist aus Eis, du bist verflucht!" Er klang traurig, aber auch böse, so hatte ich das noch nie erlebt. Meine Mutter kam wieder, hatte einen scharfen Stein im Maul und legte ihn auf meinem Bauch ab. "Die Ahnen sagten, wir müssen ihm die Pulsader durchschneiden, sonst wird er nicht sterben." Während meine Gewschister ihre spitzen Zähne in mein Körper bohrten, damit ich nicht flüchten konnte, zog mein Vater die Krallen aus und schnitt mir über den Hals - es brannte wie Feuer und ich schrie, so lange, bis meine Stimme weg war. "Seine Haut wurde vom Teufel gesegnet, wir müssen den Stein nehmen!", brüllte meine Mutter und nahm den schwarfen Stein von meinem Bauch. Sie packte ihn zwischen die Zähne und schnitt mir damit die Kehle auf. Überall war Blut. Das letzte, was ich sah war, wie meine Geschwister sich an meinem Körper amüsierten, mein Vater zufrieden lächelte, als das Blut zum Vorschein kam und meine Mutter, die zu den Ahnen heulte, dass ich tot war.
Dieser Traum, den ich in der Nacht hatte, hat mich begleitet, solange ich jetzt schon lebe. Ich will es endlich meinem Vater und meiner Mutter erzählen und für diese Träume, bei denen die Fantasie mit mir durchgeht, hasse ich mich. Ich bemühe mich aber stets nach vorne zu schauen, mit der Gegenwart und der Zukunft zu leben und die Vergangenheit zu vergessen.}
ZUKUNFT
{Ich möchte einmal in die Fußstapfen meines Vaters treten und Alpha-Rüde des Nordrudels werden.}