STATUR
Ich bin mit meiner Größe von 95 cm und einer Länge von 1,83 cm sicher kein kleiner Wolf. In meinen Adern fließt das Blut der Tundrawölfe und jene sind von sich aus sehr groß. Auch muss ich leider passen, wenn es um eine drahtige und gewandte Statur geht. Dafür stehe ich einfach zu gut im Fleisch, denn ich bin nicht ausgemerkelt, sondern ein echtes Kraftpaket. An meinem Körper findet sich kaum Fett aber dafür eine ansehnliche Muskulatur, die es mir erlaubt, Strapazen gut zu überstehen. Von der Statur her bin ich also eher ein Hühne, der zwar ein wenig an Geschwindigkeit eingebüßt hat aber diesen Makel durch Zähigkeit wieder wett macht. Zwischen meinen starken Fängen möchte man auch nicht landen, denn ich kann ohne Probleme Knochen durchbeißen, solange sie nicht zu stark sind.
AUGENFARBE
Meine Augen sind von der Form her mandelförmig mit einer schwarzen Iris. Um diese herum scheint meine Farbe bläulich mit einem Stich ins türkise zu sein. Nach außen hin verwässert sich meine Augenfarbe jedoch, so dass sie nur noch einen leichten türkisen Schimmer aufweist.
FELLFARBE
Vom Grundton her ist mein Fell kohlrabenschwarz. Wären nicht meine Augen, so würde man mich Nachts im Unterholz wohl schwer ausmachen können. Die einzige Besonderheit ist mein Gesicht. Ich weiß nicht warum aber die Natur war sehr launisch in dieser Region. Um meine Augenpartie sprießen auf schwarzem Grund weiße Haare, die meine Mimik schön untermauert. In der Augenbrauenpartie ist das weiß am dichtesten und lichtet sich dann zunehmend, umso weiter es Richtung Ohren und Nacken geht. Zu meinem Leidwesen sind auch Nasenrücken und Stirn betroffen, doch hier habe ich nur vereinzelt weiße Sprenkeln im Fell. Wenn man mich so anschaut, dann könnte man fast meinen, ich hätte meine Schnauze zu tief im Schnee vergraben aber das ist kein Schnee!
CHARAKTER
Mein Charakter ist wie meine Fellfarbe: Pechschwarz mit ein paar hellen Akzenten darin. Was erwartet man auch von einem Einzelgänger, der seinen Platz noch nicht in der Welt gefunden hat? Ich behaupte zwar immer gerne, dass ich hier her gehöre aber innerlich spüre ich eine schmerzende Leere. Ich bin kein umgänglicher Typ, dafür habe ich zu viel Selbstbewusstsein und Charakterstärke. Ich weiß genau was ich will und wie ich dahin komme, auch wenn es Umwege und Zeit kostet. Meine Zielstrebikeit ist mir sehr wichtig und diese wird auch konsequent eingehalten. Da kann noch so bescheuertes Wetter sein, wenn ich mir vorgenommen habe zu jagen, dann jage ich auch. Ich bin zwar ganz gerne mal etwas streitsüchtig und vorlaut aber dahinter verbirgt sich ein gefestigtes Wesen und auch eine Menge Lebenserfahrung. Ich schaue den Tatsachen stets ins Auge und lasse mich nicht all zu leicht von lahmen Versprechen oder Lügen blenden. Auch muss man in meiner Gegenwart damit rechnen, dass ich meine Gedanken klar und ungeschönt ausspreche. Ich habe weder die Zeit, noch die Lust anderen Komplimente zu machen oder ihnen in den Hintern zu kriechen. Zumal ich ein Problem mit Arroganz habe, besonders dann, wenn mein Gegenüber diese fälschlicherweise mit Authorität verwechselt. Ich will den Rudeln echt nicht ans Bein pissen und meide sie daher, so gut es eben geht. Sicher, ich habe ab und an mit dem ein oder anderen Wolf eine Auseinandersetzung aber das versuche ich auf persönlicher Ebene zu halten. Mir steht nicht der Sinn nach einem Rudelkonflikt. Auch wenn mich meine scharfe Zunge schon so manches Mal schwer in die Scheiße gerittenn hat. Manchmal sollte man einfach die Schnauze halten, vor allem dann, wenn man wie ich zu Sarkasmus und schwarzem Humor neigt. Ich bin eben kein Kind von Traurigkeit und genieße mein Leben in vollen Zügen. Zwar sieht man mich nie jauchzend über eine Blumenwiese rennen, doch habe selbst ich meine eigene Definition von Spaß. Daher sehne ich mich auch insgeheim nach einer verwandten Seele, die mir die Langeweile vertreibt. Bis dato habe ich nie wirklich lange mit anderen Wölfen zusammen gelebt, sieht man von Zweckgemeinschaften zur Jagd mal ab, daher tue ich mich in Gegenwart anderer auch oft schwer. Viel zu schnell trete ich jemandem verbal auf die Pfote und darf es dann auch ausbaden. Meine Wenigkeit wird sich zwar nicht für diesen Patzer entschuldigen aber ihn mit gefletschten Zähnen gut zu überspielen wissen. Tja, ich bin eben zu sehr auf Krawall gebürstet, als das ich jemals einsehen würde, dass meine Seele auch mal etwas Balsam braucht.
VORLIEBEN
Ich kann eine kleine Naschkatze werden, denn Brombeeren sind meine Leibspeise. Ich komme kaum an einem Brombeerstrauch vorbei, ohne mich an den köstlichen Früchten gültig zu tun. Im Allgemeinen stehen Beeren und auch Nüsse gern auf meinem Speiseplan, da sie eine willkommene Abwechslung sind. Ebenso liebe ich es, am späten Nachmittag ein kleines Nickerchen im Schatten zu halten. Der Gesang der Vögel wirkt immer sehr beruhigend auf mich, so dass ich am liebsten ewig liegen bleiben würde. Ansosnten bin ich ein Freund von gepflegten Konversationen. Sollte es jemand doch mal schaffen und sich meinen Respekt verdienen, dann begegne ich diesen auch wesentlich umgänglicher und lasse mich auch mal dazu breit schlagen, mit jenem Zeit zu verbringen.
ABNEIGUNGEN
ich habe eine Abneigung gegen fremde Fähen. An sich haben sie mir nichts getan aber ich trage es meiner Mutter noch immer nach, dass sie einfach trächtig geworden ist und dann aus dem Rudel verjagt wurde. Daher kann ich auch noch nicht sagen, ob es mir jemals vergönnt sein wird eine Gefährtin zu finden. Bis dato habe ich mir darum auch noch keine großen Gedanken gemacht aber meine biologische Uhr tickt. Ich bin nicht mehr der Jünsgte aber mag es auch nicht, mich an etwas zu binden. Eine schwierige Situation aber ich hoffe, sie ändert sich in der Zukunft.
STÄRKEN
Ich bin Aufgrund meiner Statur, als auch meines Wesens ein gefährlicher Zeitgenosse. Besonders auf meine Körperkraft sollte man aufpassen, denn viele unterschätzen meine Stärke. Ebenso kommt mir mein Leben als Einzelgänger zur Hilfe, denn ich verfüge über großes Wissen über den Kampf, das Jagen oder die Landschaft. Zumal ich mit meinen Instinkten absolut im reinen bin. Ich kenne mein Innerstes in und auswendig, daher fühle ich mich gerne Mal wie der Fels in der Brandung. Es dürfte anderen schwer fallen mir bei zu kommen, wenn sie zu leichtsinnig oder arrogant sind, denn das Wasser trägt zwar mit der Zeit das Gestein ab, doch bleibt der Fels auch dann noch stehen.4]}
SCHWÄCHEN
Es ist mir unangenehm es zu zugeben aber ich bin nicht der schnellste Wolf. Aufgrund meiner imposanten Statur habe ich an Geschwindigkeit eingebüßt, daher jage ich größere Beutetiere auch nur in gut organisierten Jagdausflügen mit anderen Einzelgängern. Wenn ich zu lange auf den Pfoten bin und einem Reh hinter her hetze, dann geht mir für gewöhnlich schneller die Puste aus, als anderen. Das ist eben der Preis, den ich zu zahlen habe. Zumal ich mich gerne mal mit meiner Persönlichkeit in ernste Schwierigkeiten bringe. Meistens lichtet sich der Zank ja wieder aber es ist mir auch schon passiert, dass ich in einem zu hitzigen Gefecht die Beherrschung verloren habe. In solchen Momenten bin ich so in Rage, dass mein sonst so guter Instinkt sich verabschiedet und ich einfachh zum Berserker werde.
VERGANGENHEIT
Wer ich bin? Nun, darauf lässt sich antworten. Es begann vor gut sieben Jahren, als sich eine grauweiße Fähe illegal mit einem jungen Rüden einließ. Sie hatte sich auf Anhieb in ihn verliebt, denn er stammte aus einer Familie von Tundrawölfen und hatte ein nachtschwarzes Fell. Die zwei Schwerverliebten lebten glücklich im Nordrudel und würden es vielleicht immer noch, wäre meine Mutter nicht so hyperaktiv um ihn rumgeschwänzelt. Neruha, meine Mutter, war eben auch noch recht jung und vergaß ihren Platz. Als die Alphawölfin beide inflagranti erwischte und die Trächtigkeit bemerkte, kam es zu einem großen Streit. Angeblich hatte mein Vater alles getan, um seine Familie zu beschützen aber wer sollte das schon glauben? Ich tat es jedenfalls nicht. Jedenfalls wurde Neruha in Schande aus dem Rudel gejagt und war somit auf sich allein gestellt. Für eine trächtige Wölfin von 3,5 Jahren ein großes Risiko, denn sie stand mittelloß vor vollendeten Tatsachen. Bis heute kenne ich den Namen meines Vaters nicht, denn meine Mutter sprach nie groß über ihn. Zu traurig sah Neruha dann immer aus, als ob der Schmerz über seinen Verlust noch immer so schwer wiegen würde. Ich vermutete, dass er seine Liason nicht überlebt hat aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls musste Neruha nun für sich alleine sorgen, sich einen Unterschlupf suchen und alles für die Geburt vorbereiten. Das ist auch das Einzige, für was ich meine Mutter bewunderte: Ihre Stärke und den Willen, ihren Fehler bis zum Ende durch zu stehen und sich nicht unterkiegen zu lassen. Nach einiger Zeit gebar sie schließlich drei hilflose Welpen: Meinen älteren Bruder Athaba, mich und meine kleine Schwester Anaju. Ich habe an diese Tage gute, als auch schlechte Erinnerungen. Neruha hatte das Wissen der erfahrenen Wölfe nicht, geschweige denn deren Fürsorge. Sie musste uns alleine aufziehen und das erwieß sich des öfteren Mal als Schicksalsspiel. Fast wäre Anaju schon im Welpenalter einem Marderz um Opfer gefallen, weil sie zum Höhleneingang gekrochen war aber Neruha war noch nicht zu weit weg und konnte eingreifen. Ich erinnere mich noch genau daran, wie mager meine Mutter damals war. Sie behielt kaum etwas von ihrer Beute für sich und fraß des öfteren Nüsse, Beeren oder Wurzeln, damit wir das gute Fleisch bekamen. Aus uns drei drolligen Kugeln wurden schließlich richtige Wolfswelpen, die am liebsten den ganzen Tag spielten. Meist taten wir das alleine, weil Neruha unermüdlich nach Futter suchte und so auch mal weiter weg ging. Uns war das stets nicht geheur und so unterbrachen wir das Spielen, um uns ängstlich in der kleinen Höhle zu verkriechen. Wir waren kaum ein Jahr alt, da konnten wir zumindest schon blödere Mäuse jagen. Besonders meine Schwester Anaju erwies sich als geschickt und geduldig, daher brachte sie immer die größte Maus mit nach Hause. So verging auch gut noch ein Jahr, ehe uns Neruha zu unserem ersten größeren Jagdausflug mitnahm. Für uns, die sonst nur von Aas lebten oder eben von den Gaben, die uns der Wald gab, war dieses Ereignis das größte überhaupt. Ich weiß noch genau, wie köstlich das frische Fleisch eines jungen Kitzes geschmeckt hat, das wir uns gemeinsam erjagt hatten. Ab dem Punkt war es aber auch mit der Kindheit vorbei und der Ernst des Lebens erwartete uns. Kaum ein Jahr später, als wir drei Jahre wurden und die Geschlechtsreife erreichten, fiel mein Bruder Athaba einer Jagdverletzung zum Opfer. Die Wunde entzündete sich und er starb keine drei Tage später im Fieberwahn. Neruha brach dieser Vorfall das Herz, denn Athaba sah unserem Vater am ähnlichsten, wie sie immer behauptete. An diesem Punkt zersplitterte unsere heile Welt und so ging die Familie auseinander. Anaju schloss sich einem Einzelgänger an, der schon länger um sie warb und meine Mutter ging zum Sterben in die Wälder. Ich sah sie nie wieder und so verlebte ich die folgenden Sommer alleine. Ich wusste ja nicht, dass ich meine kleine Schwester nie wieder sehen würde, daher schlug ich immer ihre Einladung zur gemeinsamen Jagd aus. Ich konnte eben ihren arroganten Gefährten nicht leiden und er mich nicht, doch das sollte mein kleinstes Problem sein. Das Schicksal war meiner Familie nicht gut gesonnen und so erwischte Anaju ein Jahr darauf eine Kugel. Ein Jäger holte sich ihr wunderschönes weißes Fell. Ich erfuhr durch ihren Gefährten von diesem Vorfall und konnte nicht fassen, das es wahr sein sollte. Daraufhin zog ich mich nun gänzlich zum Bärenfluss zurück, denn hier erstreckte sich mein bevorzugter Lebensraum. Die Entscheidung erwies sich als richtig, denn schon kurze Zeit später drang ein fremdes Rudel nach Numinor ein und beantspruchte das Land für sich. Mir konnte das ziemlich egal sein aber es behagte mir nicht so recht, dass ich nun quasi zwischen zwei Rudeln lebte. Bis runter zum See lief ich ich sonst immer um zu jagen, denn am Wasser gab es manches unaufmerksame Beutetier aber nun musste ich achtsamer werden. Ich behielt also beide Parteien im Auge und vermied größere Konflikte. Die Jahreszeiten flogen eh nur so dahin und die Zeit dazwischen vertreib ich mir mit Raufereien, Schlafen und dem Kampf ums überleben. Es würde sich ja doch nichts ändern, oder etwa doch?
ZUKUNFT
Wie gesagt herrscht in mir eine gewisse Unzufriedenheit. Ich kann noch nicht so recht sagen, was mich in der Zukunft erwartet aber ich bin gespannt auf jene. Vielleicht finde ich ja doch noch einen Seelenverwandten, werde sesshaft, gründe meine eigene Familie und werde endlich Teil eines Rudels? Wer weiß das schon.