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 Hyaene, Die Sardonische | Rudellose

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 Hyaene

Einzelgängerin
Hyaene

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BeitragThema: Hyaene, Die Sardonische | Rudellose   Hyaene, Die Sardonische | Rudellose EmptySo 16 Aug 2015, 15:02

HYAENE


{Kalte Einzelläuferin}

Hyaene, Die Sardonische | Rudellose 93mdha29


Allgemeines


NAME
  {Hyaene}    
Stelle dir vor, du darfst noch einmal anfangen. Deine Identität zählt nicht mehr länger und du hast die Möglichkeit, all das zu werden was du sein willst. Würdest du bei der Wahrheit bleiben und einen Namen nehmen, der dich auszeichnet? Würdest du die Person sein wollen, die du nie sein durftest, wie Belle, die Schöne? Mein Geburtsname war Citra~Bess, doch meine Brüder nannten mich Cissi. Doch mit dem temporären Identitätswechsel musste ein neuer Name her. Hyaene [Hei-jien gespr.] – ein Reisender, der einmal in Gefangenschaft von Zweibeinern war, berichtete mir mal von dämonischen Tieren die immerzu gezwungen lachten. Irgendwie konnte ich mich mit ihnen identifizieren.


TITEL
  {Die Sardonische}    
Meine Mutter nannte mich Mottenmädchen, oder auch Moth. In meinem Rudel ist es üblich, dass Wölfe mit der Zeit eine Art Zweitnamen erhalten, der auch gerne zu ihrem Rufnamen wird. Während meine Brüder Namen hatten wie Force [Macht], Pain [Schmerz], Smoke [Rauch] und Mutant, war ich unscheinbar wie ein Nachtfalter – Mutter sagte, Nachtfalter sind bescheiden und schlicht aber ihre Flügel seien stärker als die eines jeden Schmetterlings. Für meinen neuen Titel schlug Pain mir die Sardonische vor [welch Ironie], denn Sardonismus bezeichnet einen grimmigen, schmerzvollen Spott. Es hat seinen Ursprung im Lachkraut, dass ein krampfhaftes, erzwungenes Grinsen hervorruft. .


ALTER
 {2 Jahre | 9 Monate }  
Schmerzlich jung schon fast nicht wahr? Ich habe mehr Erfahrungen als die meisten Fähen meines Alters und dumm und naiv und verspielt bin ich auch nicht. Man sieht mir mein Alter kaum an, sprechen tue ich ebenfalls nicht entsprechend. Man könnte mich sicherlich schon auf 4 Jahre schätzen. Jetzt sollte eigentlich die Blüte meines Lebens beginnen, mit einem Gefährten, dem ersten Wurf – stattdessen wandelte sich mein Leben zu einem lebendigen Albtraum. Ich sehne mich zurück nach der Welpenphase und den Träumen und Vorstellungen, wenn man an ein erwachsenes Dasein dachte..


GESCHLECHT
{[_]Rüde [X]Fähe}


RUDEL
{Die Kalten | Rudellos}    
In Numior wissen sie nicht viel von unserer Existenz – umso besser wissen wir von der Ihren. Durch die Flucht meines Adoptivbruders vor nun ungefähr anderthalb Jahren haben wir ein Land entdeckt, dass soviel fruchtbarer schöner und größer ist, als die eisige Berglandschaft, die wir unser Zuhause nennen. Da ich hier jedoch größtenteils ohne den Schutz der Kalten bin, gelte ich in diesem Land wohl als Rudellose, auch wenn ich gedenke, dies baldmöglichst zu ändern.  .


RANG
{Omega des Trios}    
Einen Rudelrang besitze ich nicht, da ich keinem Rudel Numior’s angehöre. Da ich mich jedoch zur Zeit noch in Begleitung zweier meiner älteren Brüder befinde, stehe ich von uns Dreien am Rangniedrigsten. Auch wenn man die stetige Rivalität zwischen mir und Pain kaum übersehen kann. Denn sich ihm unterzuordnen wäre ein fataler Fehler..


Wesen


STATUR
{Hochgewachsen | Athletisch}    
Wie alle kalten Wölfe bin ich ziemlich hochgewachsen, auch wenn ich an manche Rüden von Numior sicherlich nicht heranreiche. Man könnte mich auf den ersten Blick als zierlich und filigran einstufen, jedoch täuscht dieser Anblick. Ich bin eine Athletin und entsprechend sind meine Muskeln sehnig und lang geformt. Meine Beine zeichnen sich durch lange Läufe und ungewöhnlich breite Pfoten aus, mit gespreizten Fingergliedern, welche mir unglaublich guten Halt beim Klettern von steinigen Felsabstiegen oder schlammigen Gebieten sichern. Mein Brustkorb ist mit einem großen Rippkorb und dementsprechend großen Lungen ausgezeichnet, was aus mir nicht unbedingt eine schnellere aber dafür sehr ausdauernde Wölfin macht. Mein Rücken zudem lang, die Flanke und Kruppe flach und meine Glieder beweglich, sodass mein Körper geschmeidig und wenig in seinen Bewegungsabläufen agiert. Mein Hals wirkt etwas länger als andere, was mir fast schon ein schwanenanmaßendes Aussehen verleiht und mich sogar noch größer wirken lässt, sollte ich mich aufrichten. Wandert man mit dem Blick zu meinem Kopf, so ist er recht klein, schön und schmal geformt, mit einer langen Schnauze, die einen kräftigen Kiefer birgt. Ich kann mich kräftetechnisch nicht unbedingt mit den Rüden dieses Landes messen, bin aber einigen zierlicheren Fähen was Größe und Körperkraft betrifft weitaus überlegen. Mein fehlendes Geschick im Kampf wird durch einen heftigen Biss kompensiert, denn wenn ich mich einmal festbeiße, lasse ich so schnell nicht los.  Das prägnanteste Merkmal ist wohl mein Schweif, denn er ist ungewöhnlich kurz. Vor ungefähr einem halben Jahr riss mein Bruder mir ein Stück davon ab, um meinem Gleichgewicht im Klettern zu schaden..



AUGENFARBE
{Sentimentales Blau}    
Meine Augen sind so ziemlich das Einzige was ich an mir wirklich mag. Sie sind das Einzige, was an mir auch wirklich als besonders zu bezeichnen ist, von meiner verkrüppelten Rute einmal abgesehen. Ein tiefes, intensives und melancholisches Blau. Ähnlich wie mein Bruder Pain, besitze ich recht flache, tiefgelegte Augenlider, die mir einen müden, wenn auch verführerischen Blick zuteilwerden lassen. In meinen Augen kann man stundenlang ertrinken und im Spiegelbild, sind sie der erste Punkt auf den immer sofort mein Blick fällt..


FELLFARBE
{Schlicht | Sandfarben }    
Mein Fell ist nicht besonders. Es gleicht vom Muster dem meiner Mutter, auch wenn es nicht steingrau ist, wie das Ihre. Somit sehe ich auch von all meinen Geschwistern, dem Zweitgeborenen Kyron am Ähnlichsten. Es ist schlicht, mittelmäßig lang, mit einem reizvoll geplusterten Hals und Wangenfell. Zudem ist es dicht und warm, da ich aus einer Winterregion stamme, in der der Schnee nur wenige Monate lang taut und selbst dann keine richtige Hitze zustande kommt. Von der Konsistenz würde man es wohl eher als rau und drahtig bezeichnen, jedenfalls das Deckhaar. Das Grundfell ist an sich weich und hellbeige gefärbt, sodass es in verschneiten, steinigen Regionen, ebenso wie in Wäldern eine gute Tarnung abgeben kann. Mein Deckhaar ist stellenweise in einem sandigen Grau, wie auch in verschiedenen Steintönen gefärbt, die sich in dreieckförmigen Mustern über meinen Rücken, bis auf meine Rute ziehen. Mein Gesicht ist hierbei größtenteils sandfarben, nur die Stirn ist mit grauem Fell verziert und einem dunklen Aalstrich direkt in der Mitte..


CHARAKTER
 {Die Wanderhure}  

Persönliche Sicht:

Neutrale Sicht:



VORLIEBEN
✽ Ruhe ✽
✽ Ihre eigene Gedankenwelt ✽
✽ Respekt und Anerkennung ✽
✽ Der Geruch verbrannt, nasser Erde nach einem Blitzeinschlag ✽
✽ Ein aufschlussreiches Gespräch ✽
✽ Geschenke und Komplimente ✽


ABNEIGUNGEN
✽ Ihre empathische Gabe ✽
✽ Ihr Rudel / Schicksal ✽
✽ Nichts "Besonderes" zu sein ✽
✽ Wölfe mit psychischen Krankheiten ✽
✽ Mütter [Neid] ✽


STÄRKEN
✽ Empathie & Einfühlungsvermögen ✽
✽ Schauspielkunst / Sozialkompetenz ✽
✽ Körperliche Attribute (Klettern, Wendigkeit, Ausdauer) ✽
✽ Emotionale Distanz zum Geschehen ✽


SCHWÄCHEN
✽ Empathie & Einfühlungsvermögen ✽
✽ Direkter Kampf ✽
✽ Unfruchtbarkeit / Minderwertigkeitsgefühl ✽
✽ Fesseln ihres Rudels ✽



VERGANGENHEIT
Die Selektion. Über Generationen hinweg schon ist sie eine akzeptierte und geforderte Tradition unseres Rudels. Nach der ersten Lebenswoche eines Wurfes, wird lediglich das stärkste Junge am Leben gelassen, während die anderen Wurfgeschwister von ihrem eigenen Vater oder der Mutter verzehrt werden. Es ist ein Opfer das unseren Ahnen dargebracht wird und dafür sorgt, dass unsere Linie stark und überlebensfähig bleibt. Wenn ich an meinen ältesten Bruder denken, Thanatos oder auch Force genannt, so bleibt kein Zweifel daran. Er ist ein Riese, groß, stark und mit einem Kiefer, der Knochen zerteilen kann. Auch der Zweitgeborene, Kyron und sogar der Adoptivsohn und Mörder meines Vaters, der mit ihm zusammen aufwuchs waren die geborenen Krieger. Marsimoto – der Dritte, der ihnen zwar in Körpergröße, jedoch nicht in Kampfeskunst glich und einfach unfähig war Schmerzen zu fühlen. Sie alle waren so besonders, so perfekt – jeder auf seine Art und Weise. Doch dann kam ich…

Mein Wurfbruder war schwach. Ich hörte ihn röchelnd verenden, da hatte ich noch nicht einmal die Augen aufgeschlagen. Ich wusste, dass er tot war, noch bevor meine Mutter es auch nur geahnt hatte. Blind japsend war ich in seine Richtung gekrochen, doch sein zarter Herzmuskel schlug nicht mehr. Fest hatte ich mich an seinen kalten Körper gepresst, hatte mit meinem zahnlosen Maul an seinem Ohr herumgekaut, doch er wachte nicht auf. Er war der einzige männliche Nachkomme in diesem Wurf gewesen und somit ebnete sein Tod mir die Chance auf ein Überleben. Meine Schwestern waren kleiner als ich und wenige Tage, bevor ich die Lider zum ersten Mal öffnete, waren sie eines morgens fort. Wie alle Schwachen – die aussortiert wurden – besaßen auch sie keine Namen, aber wenn ich heute daran zurückdenke, stelle ich mir manchmal ihre jungen, schönen Gesichter vor und male ihnen Namen auf ihr Lachen. Es gibt nicht sonderlich viele Momente, an die ich mich detailliert aus meiner Welpenzeit erinnern könnte. Ich erinnere mich beispielsweise an den Tag, an dem ich zum ersten Mal meine Familie sah. Sie war ein wilder Haufen aus Fremden, deren Blicke mich nur kurz mit kühlem Desinteresse streiften, während ich dicht gepresst an den Läufen meiner Mutter durch das frostgefrorene Laub tapste. Wenn ich ehrlich, brauche ich mich gar nicht genau zu erinnern, um zu wissen, was sie wohl taten, denn richtig sichtbar wurde ich nie für sie. Wahrscheinlich trainierten zu diesem Zeitpunkt Kyron und mein Adoptivbruder Skillet abseits der restlichen Rudelmitglieder, während Marsimoto sich fröhlich schwatzend um Thantos tummelte, oder sein neuestes Hobby – junge Fähen – ergründete. Lediglich mein Vater – und soviel weiß ich noch – trat zu mir hinüber. Eine riesige, schwarz-graue Wand rauen Felles und durchdringenden braun-roten Augen, die mir förmlich von der Haut zogen, tiefer drangen und mich auf die Seele nackt bloßstellten. Sein Blick war schwer zu deuten. Es fühlte sich merkwürdig an, denn sein Stolz vermischte sich mit dem interessierten Auge eines Händlers, der gerade sein neuestes Vieh betrachtete. Ein Weibchen zu erhalten war ein Geschenk um Vorteile zu sichern, aber soviel wusste ich damals noch nicht.

Das nächste woran ich mich wirklich erinnere, war dieser eine schicksalshafte Tag, an dem ein Fremder unser Gebiet betreten hatte. Ich war nicht einmal ein halbes Jahr alt, als mein Vater mich rief, um mich diesem Erlebnis beiwohnen zu lassen. Mein Herz schlug wie wild, denn anders als meine viel älteren Brüder, hatte ich noch nie einer Schlachtung beigewohnt. In unseren Sitten war es üblich Fremde als eine Art Eigentum zu betrachten, als ein Geschenk der Ahnen. Sobald sie unsere Grenze überschritten gehörten ihre Leiber ganz uns…. Und während wir aus den Rüden unsere knurrenden Mägen stillten, wurden ihre Gefährtinnen zu Sklaven, bis man ihrer überdrüssig wurde. Der Rüde jedenfalls war noch recht jung und soweit ich mich erinnere von einem blassen braunen Ton. Seine gelben Augen verdrehten sich vor Nervösität, während Force über ihm stand und eine Pranke auf seine Luftröhre gepresst. Unschlüssig wie ich mich verhalten sollte, hatte ich den Blickkontakt zu meinen Brüdern suchen wollen, doch von SKillet und Kyron fehlten jegliche Spuren und Marsimoto‘s Gesicht war von einem riesigen Grinsen zerfressen. Seine blassen Augen streiften mich kurz und das giggelnde Glucksen seiner Kehle, drang unter meine Haut. Ich wollte fort. Doch gerade als ich einen letzten Blick auf den Fremden erhaschen wollte, in meiner kindlichen Neugier, durchdrangen die scharfen Zähne des Ältesten das weiche Fleisch und das warme Blut spritzte vor meine Pfoten. Es hatte Löcher in den Schnee gegraben.

Je älter ich wurde, desto schmerzlicher wurde mir bewusst, dass meine Ideen, Träume und Fantasien mich in diesem Rudel zu nichts bringen würden. Die Gleichaltrigen begannen auf mir rumzuhacken, stahlen das mir zuerkannte Futter und stießen mich in den Dreck. Solange, bis ich es über mich brachte es ihnen gleichzutun. Ich suchte mir die Schwächeren, die Kranken und Hilflosen. Die Mutterlosen, Jüngeren und Verwirrten. Und ich quälte sie, demütigte sie, während mein Herz ein klein wenig weiter brach. In meinem Vater wuchs der Stolz, das wusste ich und das war mir der schwache Trost, wenn es spät abends nicht schaffen wollte einzuschlafen. Als ich sieben Monate alt war, verlangte er meinen ersten Mord. Ihr Name war Esria – sie war ein kränkliches, zartes, schnee-graues Geschöpf mit ängstlichen, schwarzen Augen. Sie hatte nervöse Zuckungen und weinte viel. Ich drückte sie mit meinem Gewicht zu Boden, rammte ihr die kleinen Zähne in den weichen Hals und spürte wie mich ihre Angst durchflutete und teil meiner Eigenen wurde. Ich fühlte ihren Schmerz, bis mir die Tränen stiegen und ich sie zitternd losließ. Sie atmete noch röchelnd und der kalte, enttäuschte Blick meines Vaters starrte erbarmungslos auf mich herab, ehe er den kleinen, verletzten Körper nahm und wortlos gegen den nächsten Felsen schleuderte, als wäre es ein wertloses Objekt. Er redete von nun an kaum noch mit mir. Ich trainierte nicht mehr mit den anderen Wölfen. Mit trüben, trägen Augen lag ich dort und verfolgte, wie unsere Erziehung ihre Verstände vergiftete. Ich konnte ihren Schmerz fühlen, ihren Frust und ihre Angst und wie sie zu ihren täglichen Begleitern wurde. Ich besaß die Gabe mich in andere Wölfe hineinzufühlen und ihre Denkweisen und Entwicklungen nachzuvollziehen. Meine Brüder sah ich jedoch kaum, denn sie führten das Leben von erwachsenen, anerkannten Mitgliedern. Über die Zeit traf es sich, dass ich mit einer Fähe namens Asula anfreundete. Sie hatte ein helles Lachen und immerzu feuchtglänzende Augen. Zudem war sie eine Schönheit, wie ich selten eine gesehen hatte. Sie war ein halbes Jahr älter als ich und um einiges stärker. Ihre Gabe im Kampf war zu bewundern und ihr Selbstbewusstsein imponierte mir. Sie zeigte mir, was es hieß Dominanz zu beweisen und sich in seiner eigenen Haut wohlzufühlen. Ständig machte sie mir Komplimente und manchmal lagen wir einfach nur Stunden sah und starrten in die Augen. Seit sie in meiner Nähe war, fühlte ich mich besser… doch ich war nicht die Einzige, die ein reges Interesse an ihr hegte. Mein Bruder Marsimoto hielt sich fast schon penetrant in unserer unmittelbaren Nähe auf, während seine gierigen Augen an meiner Asula klebten. Hätte ich es früher kommen sehen, so hätte ich ihren Tod verhindern können, so jedoch wurde sie eines der ersten Opfer meines jüngsten Bruders. Ich mischte ihm Giftpilze ins Fleisch und Thantos donnerte mich hierfür gegen einen Baumstamm, ehe er meine Kehle einquetschte. Vater hatte nur kopfschüttelnd gemeint, dass ich mich fortan an Marsimoto’s Seite aufhalten sollte und von ihm lernen, um unsere Konflikte beiseite zu räumen. Als meine Mutter davon erfuhr, kam sie zu mir, streichelte mir liebevoll das Fell und murmelte nur leise ‚Mottenmädchen‘, den Namen meiner Kindheit. Ich wusste endlich, was sie damit meinte, dass Nachtfalter um einiges stärker waren als schöne Schmetterlinge. Wäre Asula nur halb so schön… sie würde bestimmt noch bei mir weilen.

Nun, wo ich an meinen Bruder gefesselt war, bekam ich endlich Einblicke zum Rest meiner Familie und zu meiner Schadenfreude, stellte ich fest, dass sowohl Kyron als auch Skillet nicht sonderlich viel für unseren Jüngsten übrig hatten. Gerade Skillet schien besonders empfindlich auf unsere Nähe zu reagieren und Marsimoto anzufallen. Er fletschte die Zähne und einmal ging er so heftig auf den Weißen los, dass selbst Thanatos alle Mühe hatte den schwarzen, sich windenden und vor Geifer hechelnden Leib unter Kontrolle zu bringen. Als ich ihn einmal danach befragte, so meinte mein Bruder nur schulterzuckend, dass Skillet kurz nach meiner Geburt eine Äffäre hatte und jene, als es herauskam eigenhändig umbringen musste. Er gab wohl Marsimoto die Schuld daran. Ich verschwendete kaum Gedanken daran.

Ich war schließlich ein Jahr und nur zwei Monate alt, als mein Marsimoto zu mir trat. Sein Gesicht wirkte merkwürdig verformt, sein Kiefer ausgeklappt und seine Augen schreckgeweitet. „Vater ist tot.“ Presste er zwischen er seinen Lefzen hervor und von überall drangen auf einmal laute Klagesheulen in den Himmel und Pfoten stürmten eilig aus dem Lager. Die Gerüchte verbreiteten sich schnell. Skillet war mit einer fremden, unbekannten Fähe durchgebrannt und hatte vorher hinterrücks unserem Vater die Kehle aufgerissen, ohne ihm auch nur die Möglichkeit zum Kampf zu geben. Ein solcher Tod wurde als schändlich betrachtet, aber noch viel schändlicher war, dass er nicht hier blieb, um das Amt des Alpha anzunehmen, den er zuvor entthront hatte. Ich hatte meinen Adoptivbruder kaum gekannt und dennoch musste ich mir eine gewisse Bewunderung eingestehen. Ich hätte nicht die Kraft mich gegen unsere Familie aufzulehnen. Mutter riss aus allen Wolken. Sie fraß kaum noch, redete mit Niemanden außer mit Kyron, der Skillet am Nähesten gestanden hatte. Thanatos nahm sich während ihrer Abwesenheit des Rudels an und wurde von uns als neuer Alpha anerkannt. Er war stark und geduldig – ein würdiger Nachfolger und Nachkomme Damons. Marsimoto begann sich zu verändern. Ohne Skillet’s lauernde Augen, begann er immer weiter seinen Ausschweifungen zu verfallen und seine lüsterne Grausamkeit kannte kaum Grenzen. Es reichte bis über die Grenzen unseres Rudels hinaus und schließlich wagte niemand mehr, sich dem Weißen bei einem Wunsch entgegenzustellen – jetzt wo sein Beschützer auch noch Alpha war. Marsimoto langweilte sich schnell und wenn er dies tat, so suchte er schon bald meine Gesellschaft. Ich wurde älter, entwickelte mich allmählich zu einer hübschen Jungfähe und die Blicke die er mir schenkte, waren weit nicht mehr nur als geschwisterliche Liebe zu verstehen. Ich floh mich immer häufiger in die Einsamkeit der Berge – dorthin wo mir kaum ein Wolf folgen konnte. Wo ich Zeit zum Nachdenken und Träumen. Bald war ich im richtigen Alter um einen Gefährten zu erhalten und mein Herz schlug schon ganz wild an den Gedanken daran. Vater hatte ich bald vergessen, auch den verhassten Adoptivbruder – meine Zukunft zählte. Als ich erfuhr, wen ich zum Gefährten bekommen sollte, zerbrach die schöne Fantasie. Es war Rhaego – er war vier Jahre älter als ich und bulliges Tier mit grimmigen Blick. Sein Fell war zerfranst und von Narben zerfressen und sein bloßer Anblick bescherte mir Gänsehaut.

„Kyron, ich will ihn nicht.“ Noch heute spüre ich den harten Blick seiner eisigen Augen, als der steingraue Wolf mir knurrend den Kopf zuwandte. „Du bist eine Reinblüterin, genau wie er. Er ist ein fähiger Krieger, sei kein dummes Mädchen.“ Der Trotz schien mir wohl ins Gesicht geschrieben zu sein, denn mein Bruder fletschte die Zähne und selbst Marsimoto duckte sich unter seiner grollenden Stimme. „Wag…es nicht.“ Ich wagte es. Im Nachhinein, kann ich meine eigene dumme Naivität kaum fassen. Mit einem Ruck schon hatte ich mich auf dem Absatz umgedreht und war davongestoben. Meine Pfoten wirbelten den Schnee unter mir auf und ich hörte das wutentbrannte Heulen Kyron’s ehe ich auch schon seine hetzenden Schritte hinter mir hörte. Instinktiv rannte ich schneller und schneller, doch mein Bruder war ein ausgebildeter Krieger, während ich meine Jugend mit Philosophie und Einsamkeit verschwendet hatte. Es blieb mir nur eine Rettung seinem brennenden Zorn zu entgehen. Mit einem Satz sprang ich auf einen Felsvorsprung, zog mich weiter in die Höhe, sprang von Stein zu Stein, während ich mit meiner Rute das Gleichgewicht hielt und schließlich hechelnd und schwer keuchend auf einem Absatz zum Stehen kam. Kyron knurrte und heulte unter mir, doch er war zu schwer und ungeschickt, als das er es mit meinem Talent im Klettern aufnehmen könnte. Stundenlang brüllte er noch Worte noch zu mir nach oben, ehe er sich fluchend abwandte und zurück ins Lager trottete. Ich wartete noch einen halben Tag. Die Angst ließ meine Knochen gefrieren, doch auch der Winter hielt Einhalt und ohne das schützende Rudel begann mein Körper bald zu zittern. Zögerlich machte ich mich auf den Abstieg und schließlich auf den Weg nachhause. Die restlichen Wölfe schliefen schon, als ich mich dem Lager langsam näherte und meine Augen nervös nach Marsimoto und Kyron Ausschau hielten. Pain schlief – doch ehe Erleichterung mich durchfluten konnte, wurde ich grob zu Boden gestoßen. Mein Schädel knallte auf einen Stein und während ich mich benommen zusammenkrümmte, hielt mich eine Hinterpfote auf meinem Hals fest am Boden. Die Sekunden verstrichen quälend langsam, ehe auf einmal heißer Schmerz meinen Körper durchflutete, angefangen in meiner Rute. Mein Schrei musste das Rudel geweckt haben, denn ich hörte dumpf entfernt aufgeregtes Gemurmel. Ein Wimmern trat aus meiner Kehle, als ich anfing mich schmerzerfüllt auf dem Boden zu wälzen, in dem Blut das aus meiner Wunde an meinem Schweif stob. Unter meinem Tränenschleier erkannte ich, dass ein gutes Stück fehlte. Kyrons kaltes, zufriedenes Lächeln war blutverschmiert. Ich wagte es nicht noch einmal meinen Gefährten in Frage zu stellen.

Rhaego war unerwarteter weise kein blutdurstiger Grobian. Schon seit unserer Vereinigung behandelte er mich sanft und vorsichtig, als wäre ich ein zerbrechliches Geschöpf was behütet werden musste. In seinen grimmigen Augen ruhte eine versteckte Melancholie, die man unter dem hässlichen Körper kaum vermutet hätte. Unsere Gespräche waren erstaunlich befreiend und er wurde zu meinem Ruhepol in diesem Meer aus Grausamkeit. Nachts schmiegte er sich an meinen zarten Körper und schaffte es selbst die schlimmsten Albträume zu verbannen. Wann immer meine Rute noch schmerzte, liebkoste er sie vorsichtig und ein Schmerz war in seinen Augen zu sehen, dass es mir fast selbst das Herz brach. Meine Brüder hielten sich von mir fern. Thanatos hatte alle Pfoten voll damit zu tun, das Rudel angemessen zu führen und Kyron verschwendete kaum einen Blick an mich. Marsimoto, eingeschüchtert von Rhaego traute sich kaum in meine Nähe und ich genoss dieses kleine Gefühl der Überlegenheit ihm gegenüber. Allmählich begann ich mich in den einst so verhassten Wolf, für den ich meine Rute verloren hatte, zu verlieben. Die wenigen Monate die wir hatten, waren die Glücklichsten meines Lebens. Auch wenn wir uns nichts sehnlicher wünschten als Junge, so blieb mein Leib flach und rundete sich nicht mit dem Wunder des Lebens. Rhaego tröstete mich – es war ihm egal so sagte er, aber innerlich zerfraß es mich, dass ich ihm nicht das schönste Geschenk geben konnte. Die anderen Mitglieder begannen zu reden und ich litt unter dem Spott der anderen Fähen. Und wieder fing Rhaego mich auf, tröstete mich, lauschte meinem Weinen bis in den Schlaf, während er mir die salzigen Tränen von den Wangen leckte.  Bis mir irgendwann selbst dieses Defizit egal wurde. Knapp einen Monat später – unser Territorium wurde von einem Bären heimgesucht – wurde schon wieder lautstarkes Gemurmel unter den Wölfen klar. Es war kurz vor Wintereinbruch, die letzten Blätter fielen, als Marsimoto ausnahmsweise sich mir mal näherte. Seine Stimme war gedämpft, die Ohren wackelten verschwörerisch. „Hast du’s gehört? Skillet soll wieder hiergewesen sein.“ Ich konnte mir das beim besten Willen nicht vorstellen – und Marsimoto bemerkte meinen zweifelnden Blick. „Ich lüge nicht. Ausnahmsweise.“ Er grinste verschmitzt. Das Gerücht wurde schließlich von unserem ältesten Bruder persönlich bestätigt. Der Mutant war in unser Gebiet eingedrungen und wieder fortgeschickt worden, so sprach er. Er wurde nur am Leben gelassen um uns Informationen zukommen zu lassen.

Der Bär entwickelte sich über die Zeit zu einem ernsthaften Problem. Rhaego und andere Krieger wurden ausgesandt, das Viech zur Strecke zu bringen, kehrten jedoch entmutigt und verletzt zurück. Immer wieder stoben sie aus und auch Kyron und Thanatos schlossen sich ihnen an. Schließlich kam die erleichternde Nachricht. Der Bär war tot. Jedoch hatte er drei Krieger mit in den Tod gerissen. Unter anderem meinen Gefährten – Rhaego. Mir brach das Herz. Es war ähnlich dem Gefühl, wie damals als ich Asula verlor. Nur das ich diesmal niemanden sonst zur Verantwortung ziehen konnte, außer mich selbst. Ich hatte keine Hoffnung auf einen neuen Gefährten, denn wer würde eine Unfruchtbare zu etwas anderem als zur Affäre nehmen? Meine Situation spitzte sich zu. Marsimoto begann sich mir wieder anzunähern. Erst zögerlich und schleichend. Doch seine Anwesenheit ließ mich nie ganz los. Ich spürte seine Blicke auf mir kleben – er lächelte, wenn er meinen Blick bemerkte, doch ich wandte mich meist ab. Mein damaliges Versteck – die Felsvorsprünge, waren mir dank meiner verkürzten Rute nicht länger zugänglich und so bewegte ich mich erst duckend durch das Rudel. Doch durch diese Haltung begannen die anderen Mitglieder beizeiten mich abzusondern und zu verstoßen wie eine Omega. Ich lief Gefahr als Sonderling betrachtet zu werden und meinen Zweck für dieses Rudel zu verlieren. Ich musste mir etwas einfallen lassen. Mein Körper arbeitete gegen mich. Auch wenn ich nicht zu Jungen fähig war, so blutete ich dennoch alle paar Monate und lockte die Rüden an wie das Licht die Motten. Schließlich kam mir ein verruchter Gedanke. Asula’s Worte kamen mir wieder in den Sinn. „Ausstrahlung.“ So hatte sie damals zart gehaucht, mir über das Fell auf meinen Ohren gepustet. „Ist alles… Bist du selbstbewusst und kommunikativ, erreichst du weit mehr als mit bloßem Aussehen. Schöne Puppen werden gerne zerstört – aber Frauen mit Dominanz werden zu Königinnen.“ Ich wollte eine Königin sein. So begann ich alleine durch unser Revier zu streifen. Meine Brüder betrachteten dies mit Argwohn, doch bis auf Marsimoto erhob kaum jemand Protest. Es gab keine Verwendung für mich. So nahm ich mein Schicksal an.

Mein erster Rüde war ein zugegeben recht hübscher Jüngling aus Numior. Ich lauschte andächtig seinen Geschichten, machte ihm lächelnd Komplimente, lachte über seine Scherze und genoss die vorsichtigen, tief musternden Blicke die er mir schenkte. Er erzählte mir von den Nord und den Süd. Von dem Konflikt der entbrannt war und ihren stolzen Alpha’s Madrán und Naamio. Ich lockte ihn auf einen Spaziergang, direkt in die Fänge von Kyron. Ohne zu Zögern warf er ihn zu Boden, beendete sein Leben knapp, ehe sein Blick hasserfüllt auf mich fiel. Ich konnte den Vorwurf aus seinen Augen lesen, den Verrat den er mir anmaßte. Ich weiß nicht mehr mit welchen Worten ich ihn vom Gegenteil überzeugen konnte, aber ich wusste, das ich in diesem Moment unter seinem kalten, grausamen Blick Todesangst hatte. Kyron musste dennoch zugestehen, dass die Idee nicht schlecht war. Aber er wollte mich begleiten – in sicherem Abstand natürlich. Nicht jeder Rüde wollte nur reden. Manche zwangen sich mich auf – auf manche ließ ich mich freiwillig ein und nicht immer unterband Kyron es. Es wurde zu einer Art stillen Pakt zwischen uns Beiden – einer Art Vertrag. Ich lieferte ihm die Opfer und er hielt mir Marsimoto und das Rudel vom Leib. So sehr ich meinen Bruder auch dafür verabscheuen wollte, dass er mich nur als das Objekt betrachtete, dass man beliebig nutzen konnte – so konnte ich nicht verhindern, wie ich begann ihn zu bewundern. Von all meinen Brüdern, kannte ich ihn mit Skillet zusammen am Wenigsten. Sein Verstand und seine angeborene Aggressivität imponierte mir. Er war der perfekte Kalte. Nicht wie Thanatos verblendet durch falsche Gleichgültigkeit. Nicht wie Marsimoto von Gier und Lust zerfressen. Kyron war einzigartig. Ich konnte verstehen, warum Mutter ihn am Meisten liebte. Ihr fragt euch nun sicherlich wie ich Numior kam? Vor wenigen Tagen trat Kyron zu mir – mit einem Auftrag von Thanatos. Wir sollten ins benachbarte Gebiet eindringen, die Rudel infiltrieren und wenn es uns gelang auch noch Skillet aus dem Weg räumen. Wie Marsimoto dazukam? Fragt mich nicht… es wäre mir lieber es wäre noch zuhause, glaubt mir.




ZUKUNFT
{Infiltrierung | Sicherheit }    
Das Ziel was unser Alpha uns auferlegt hat, ist es die Rudel in Numior ihrem Untergang näher zu bringen. Wie ginge das besser, als eines von Ihnen zu infiltrieren? Insofern werde ich mir wohl zum Ziel machen, mich an ein Rudelmitglied zu heften und es dazu zu bringen, den Alpha zu einer Aufnahme von mir zu bewegen.
Mein ganz persönliches Ziel jedoch ist es, endlich mal wieder eine Person zu finden die mir Sicherheit bieten kann. Die stark genug ist mich zu schützen und dumm genug meinen Lügen Glauben zu schenken. Dieser Person werde ich die wahre Liebe vorleben und mit ihrer Hilfe an Macht gewinnen.
.




Out-Off


AUF UND DAVON
{Wenn jemand sie möchte darf sie weitergegeben werden, andernfalls ruft Thanatos sie zu den Kalten zurück und sie verlässt Numior.}
REGELN
{Aye.}
REGEL-CODE
{Fressen und gefressen werden.}
CHARAKTERE
{Skillet und Memento Mori.}

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 Hyaene

Einzelgängerin
Hyaene

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BeitragThema: Re: Hyaene, Die Sardonische | Rudellose   Hyaene, Die Sardonische | Rudellose EmptyMo 17 Aug 2015, 02:28

#fertig no1
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 Leithra

Elite | Wölfin
Leithra

Hyaene, Die Sardonische | Rudellose Empty
BeitragThema: Re: Hyaene, Die Sardonische | Rudellose   Hyaene, Die Sardonische | Rudellose EmptyMo 17 Aug 2015, 08:55

Ohne Worte , meine Liebe :) 
Besonders die Vergangenheit hat Du unglaublich toll geschrieben, und ich freue mich sehr, auf sie. Viel Spaß mit ihr im Plan



WELCOME ON BOARD
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BeitragThema: Re: Hyaene, Die Sardonische | Rudellose   Hyaene, Die Sardonische | Rudellose Empty

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