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  Die Bergausläufer, die von Wolken verhangen sind {IV}

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 Leithra

Elite | Wölfin
Leithra

 Die Bergausläufer, die von Wolken verhangen sind {IV} Empty
BeitragThema: Die Bergausläufer, die von Wolken verhangen sind {IV}    Die Bergausläufer, die von Wolken verhangen sind {IV} EmptyMo 01 Feb 2016, 19:08

Steinig zieht sich ein unwegsamer Weg den riesigen Berg hinab, dessen Pfade von dichten Wolkendecken überlagert werden. Viele Wölfe Numiors versuchten bereits, den Gipfel zu erklimmen und das Gebirge zu überwinden, doch sie waren nie mehr gesehen. Man vermutet, dass sich das Wetter in höheren Gefilden von einer Minute auf die nächste ändert und so die Wölfe ihre kostbare Orientierung verlieren. Die Ausläufer der Wolkenebene sind jedoch weitestgehend ungefährlich, und nicht selten kann man hier einige flinke, aber nahrhafte Steinböcke erbeuten.
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 Hyaene

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Hyaene

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BeitragThema: Re: Die Bergausläufer, die von Wolken verhangen sind {IV}    Die Bergausläufer, die von Wolken verhangen sind {IV} EmptySo 21 Aug 2016, 16:42

Last Post Hyaene & Noctis

Die letzten Wochen hatten sich anders als erwartet entwickelt. Derjenige, den wir eigentlich zur Bürde unserer Gruppe erdacht hatten, etablierte sich Bestens als Heiler in dem Ursprungsrudel von Numior, während das Kampfgeschick meines Bruders und meine eigenen Reize sich als vollkommen nutzlos erwiesen. Die Wasserknappheit, die in den Territorien herrschte, hatte allgemein starkes Misstrauen gegenüber Fremden zur Folge und es hatte sich bedauerlicherweise keine Möglichkeit für mich gegeben dem anderen Rudel näherzukommen und Vertrauen zu entlocken. Mein Bruder strafte mich längst nicht mehr mit wütenden, vor Hass lüsternden Schimpftriaden, sondern begnügte sich mit ignorantem Schweigen, als wäre meine Existenz kaum beachtungswerter als ein auf dem Boden verendendes Insekt. Die Mission hatte seinen Stolz gekränkt und auch wenn er nicht darüber sprach, stand ihm die Niederlage sichtbar ins Gesicht geschrieben. Das gerade unser Jüngster – Momo – den größten Nutzen für uns haben sollte, ließ sich nicht mit seiner Würde vereinbaren und stachelte seine negativen Gefühle für den weißen Schönling in bisher ungeahnte Höhen. Es verwunderte mich nicht, als Kyron mich diesen Morgen endlich ansprach – knapp, phlegmatisch unseren Aufbruch verkündigte. Ich hätte erleichtert sein sollen, dass er meinem Leben endlich wieder Grund zur Existenz geben würde – das ich wieder nützlich und aufopferungsbereit sein konnte. Aber tief in meinem Herz ziepte unausgesprochener Protest. Numior hatte mir ein Gefühl von Freiheit eingeflößt, dass sich hartnäckig wie Teer in meinen Gedanken festsetzte. Hier waren die Gesetze der Kalten vielmehr ein entferntes Echo – blasse Erinnerung. Kyron war der Einzige, der hier darauf achtete, dass ich mich brav allen Statuten unterwarf. Hier hatte er jedoch weitaus wichtigere Dinge zu tun gehabt als mir Linientreue einzuprügeln. Das wäre in unserer Heimat anders.

Aber alles Rebellieren hätte nichts gebracht. Ich unterwarf mich ihm völlig. Etwas anderes wäre mir nie in den Sinn gekommen. Ich wollte ihn noch fragen, was nun aus dem Abtrünnigen werden sollte. Den, den er lange Bruder nannte, nun vielmehr Vatermörder. Auch dachte ich an Momo und wie sein Schicksal hier verlaufen könnte, aber es würde keine Möglichkeit geben von ihm Abschied zu nehmen, ohne seine falsche Identität zu gefährden. Der Ort hier war seine Berufung. Hier würde er den Kalten den größten Dienst erweisen können oder für sie sterben – das wohl noch größere Geschenk an die Natur. Einen letzten Blick erhaschte ich auf das dürre Land – bevor Kyrons barsche, tiefe Kehle mich daran erinnerte, wo ich wirklich hingehörte. Unsichtbar gekettet an seine Seite, in einem kälteren Land, mit kälteren Herzen.

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